Liebe Patienten, Kollegen, Freunde, Interessenten,

 

ein herzliches Willkommen auf meiner Homepage!

 

Wenn ich einen Therapeuten suche, wünsche ich mir in erster Linie einen Menschen, der mir sympathisch ist und dem ich vertrauen kann. Ich möchte mich einerseits fachlich kompetent und ganzheitlich betreut wissen und andererseits als Persönlichkeit sowohl respektiert als auch angenommen fühlen.

 

Machen Sie sich ein Bild von mir, von meinem Werdegang, wie und wo ich lebe, wie ich arbeite, was mir wichtig ist!

 

Nach meinem Studium war ich ein Vierteljahrhundert als Japanologin an verschiedenen Forschungseinrichtungen in Berlin tätig. In meiner Freizeit beschäftigte ich mich mit den Jahren immer intensiver mit Psychotherapie und alternativen Heilmethoden. Fasziniert besuchte ich zunächst Seminare und Workshops, später absolvierte ich diverse Aus- und Weiterbildungen, 1998 erlangte ich schließlich die Erlaubnis, meine Tätigkeit als Heilpraktikerin auszuüben. 2001 ließ ich mich, zunächst nebenberuflich, in eigener Praxis nieder, und – seinerzeit zu meiner eigenen Überraschung – mehrte sich rasch die Zahl meiner Patienten.

 

Ende 2004 hängte ich die Japanologie kurzerhand an den Nagel, kehrte der trubeligen Hauptstadt ohne großes Tränenvergießen den Rücken und erfüllte mir meinen lang gehegten Traum aus Mädchentagen: Ich verlagerte meinen Lebensmittelpunkt an die Ostseeküste nach Schleswig-Holstein. Seither widme ich mich mit anhaltender Begeisterung und großem Enthusiasmus ausschließlich meiner Arbeit als Klassischer Homöopathin und Psychotherapeutin. Bald fand ich, welch ein Glücksfall, auch meinen Ort.

 

Gut Waterneverstorf vereint all das in sich, wonach ich mich gesehnt hatte: viel Raum und Ruhe zum Leben und Arbeiten in einem schönen alten Haus am Großen Binnensee, der Ostsee nah an der Hohwachter Bucht gelegen, inmitten der paradiesischen Landschaft der holsteinischen Schweiz. Seit September 2007 schweift der Blick aus den Fenstern meiner Praxis hinüber zum spätklassizistischen Herrenhaus mit seinem ursprünglich im Stil barocker Lustgärten angelegten Park. Die Freude an den grasenden Rehen und Hirschen vor dem Fenster, am Zwitschern der Vögel in den alten Bäumen, an der Weite des Horizonts, der frischen Seeluft und den langen Strandspaziergängen trägt ihr übriges dazu bei, dass ich meine Entscheidung nicht eine Sekunde bereut habe.

 

 

Es ist beflügelnd zu wissen, dass die bis ins 15. Jahrhundert zurückreichende Geschichte des Gutes geprägt ist von zahlreichen Persönlichkeiten, darunter vielen Frauen, mit einem hohen sozialen Engagement und einer zutiefst humanistischen Gesinnung. Heinrich Christoph von Holstein (1786–1842) beispielsweise spielte eine führende Rolle bei der Abschaffung der Leibeigenschaft und als Vordenker und Wegbereiter von Reformen zum Wohle der ländlichen Bevölkerung. Aber auch Philosophen und Dichtern, Malern und Musikern bot Waterneverstorf über die Jahrhunderte hinweg Domizil und Inspiration gleichermaßen. Eine kulturelle Blütezeit erlebte das Gut unter dem künstlerisch vielfältig begabten und interessierten Heinrich Holstein-Holsteinborg (1748–1796), einem Zeitgenossen Samuel Hahnemanns. Wie auch der Begründer der Homöopathie schätzte er den damals an der Leipziger Universität lehrenden Christian Fürchtegott Gellert (1715–1769), dem Hahnemann sein Motto zur ersten Auflage des Organons der rationellen Heilkunde (1810) verdankt:

 

Die Wahrheit, die wir alle nötig haben,

die uns als Menschen glücklich macht,

ward von der weisen Hand, die sie uns zugedacht,

nur leicht verdeckt, nicht tief vergraben.

 

Seit Studienzeiten war Heinrich Holstein-Holsteinborg mit Johann Wolfgang Goethe bekannt, der sich in einem Brief vom 2. September 1820 wie folgt zur Homöopathie äußerte:

 

Ich glaube jetzt eifriger denn je an die Lehre des wundersamen Arztes, seit dem ich die Wirkung einer allerkleinsten Gabe so lebhaft gefühlt und immer wieder empfinde.

 

Vermutlich wusste ein „Geist der Aufklärung“ wie Heinrich Holstein-Holsteinborg auch um Hahnemanns Lehren. Die Bibliothek von Waterneverstorf beherbergt jedenfalls die wertvollen Erstausgaben der Vertreter des Sturms und Drangs und weiterer bedeutender Klassiker. Ob sich wohl auch das Organon dort findet? Welch ein erhebendes Gefühl sich vorzustellen, wie die zum Freundeskreis des Hauses gehörenden Friedrich Gottlieb Klopstock (1724–1803) und Matthias Claudius (1740–1815) seinerzeit in nunmehr „meinen“ vier Wänden angeregt plauderten! Nebenbei bemerkt soll Hans Christian Andersens Märchen „Der Tannenbaum“ in Waterneverstorf entstanden sein...

 

Der gegenwärtige Besitzer Franz Graf Waldersee führt mit feinem Gespür für die große Tradition kein museales, sondern ein sehr lebendiges Gut, auf dem nach wie vor Landwirtschaft betrieben wird. Durch eine „umsichtige Bewirtschaftung und den Verzicht auf die Teilnahme an Bodenspekulationen“ haben er und seine Familie die „wohl schönste Landschaft im Lande bis heute so erhalten, daß sie jeden erfreut, der hier seiner Wege zieht.“ Die Voraussetzungen für Patienten von weither, einen Praxisbesuch mit einem erholsamen Kurzurlaub zu verbinden, sind in idealer Weise gegeben, denn Graf Waldersee hat einige historische Gebäude des Gutes als Ferienwohnungen ausgestattet (www.neverstorf.de).

 

Im übrigen geht der Name des von Gabriele Gräfin Waldersee erbauten Hotels „Genueser Schiff“ (www.genueser-schiff.de) am Strand von Hohwacht auf ein Gedicht Nietzsches zurück:

 

Nach neuen Meeren

Dorthin – will ich; und ich traue

Mir fortan und meinem Griff.

Offen liegt das Meer, ins Blaue

Treibt mein Genueser Schiff.

Alles glänzt mir neu und neuer,

Mittag schläft auf Raum und Zeit –

Nur dein Auge – ungeheuer

Blickt michs an, Unendlichkeit.

 

„Der Blick von Stöfs über den großen Binnensee auf die Hohwachter Bucht ist wohl der schönste in ganz Holstein“, äußerte der Maler Louis Gurlitt, und sein Kollege Johann L. Heymann schrieb über die Gegend: „Viele gewaltige und großartige Landschaften hat die weite Welt, ganz gewiß, aber hier ruht eine unberührte, still verborgene Schönheit, die in der Beschauung einen solchen Frieden atmet, daß dem geplagten Städter das Herz wieder leicht wird.“

 

Kurzum: Auf und um Gut Waterneverstorf vermag sich der Blick zu öffnen und die Seele sich zu weiten. Der Geist wird zu Entdeckungen inspiriert und der Körper zu Bewegung regelrecht verlockt. Es ist ein guter Ort zum Heilen und zum Heilwerden, und für mich der Ort zum Wurzelnschlagen. Claudius‘ „Der Mond ist aufgegangen...“ vor mich hin summend freue mich auf ein herzliches Willkommen oder ein frohes Wiedersehen in Waterneverstorf und verbleibe mit lieben Grüßen und allen guten Wünschen,

 

Ihre/Eure

Ines Günther